Donnerstag, 4. Oktober 2012

Donnerstag, 13. September 2012

Die fünf ethischen Versprechen für Paare

Paare, die für ihre Verbindung eine spirituelle Unterstützung suchen, können sich ein Versprechen geben, dass aus fünf Punkten besteht. Ein solches Versprechen beschützt die Beziehung, weil sich die Partner achtsam in Bezug auf ihr eigenes Verhalten zeigen und so gegenseitig fördern. So ein Versprechen kann z. B. wöchentlich oder monatlich einzeln oder gemeinsam gelesen werden, um die darin enthaltenen Gedanken zu fördern.

Bei solchen Versprechen ist es immer wichtig, dass man sich nicht zuviel verspricht und realistisch bleibt.
Wenn man sich z.B. verspricht, auf immer und ewig zusammen zu  bleiben, so ist das nicht sinnvoll. Alle Wesen sind vergänglich und solche Wünsche führen zu  unnötigen Anhaftungen. Es ist viel wichtiger, dass beide Partner sich darin unterstützen im Hier und Jetzt zu sein und zu bleiben.


Mittwoch, 5. September 2012

Die Selbsthilfegruppe Trennung startet

Die Selbsthilfegruppe Trennung startet am 17. September 2012.
Wer an dieser Gesprächsgruppe Interesse hat, kann sich auf meiner Seite über die Inhalte informieren.
Wir treffen uns alle 14 Tage Montags von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr.

Hier ist der Link zur Seite:

www.selbstbestimmtes-leben-coaching.de/trennung.html

Die erste der 4 edlen Wahrheiten


Sonntag, 26. August 2012

Männer sind keine Krieger mehr

Für die meisten Männer ist der Begriff "Krieger" ein genau so negativer Begriff wie "Aggression".
Wir haben Bilder im Kopf, die uns an Soldaten die morden, Machtmissbrauch, bedingungslosen Gehorsam, Drill etc. denken lassen.
Nur: der Krieger ist ein uralter Archetyp!
Er ist ein wesentlicher Aspekt des Mannseins.

In unserer Gesellschaft lehnen aber die meisten Männer Spannungen und Konflikte ab, der Krieger ist ihnen zu anstrengend  geworden. Und das Dritte Reich hat uns ja auch gezeigt, wohin das führt, wenn die Männer sich wieder auf ihr "Krieger sein" besinnen.
Das neue Credo der Männer ist: Bloß keinen Stress.
Sie überlassen lieber der Frau die Führung und die Entscheidung und sind froh, wenn sie dann ihre Ruhe und ihren Frieden haben.

Und bei den Frauen läuft diese Entwicklung genau umgekehrt.
Sie empfinden zunehmend Freude an der Auseinandersetzung. Sie erobern Männer (und die lassen sich bereitwillig erobern, Zitat: "Ich suche nicht, ich lasse mich finden".), und übernehmen die Führung.
Frauen haben weniger Probleme damit einen Mann zu verletzen, sich abzugrenzen und für sich zu kämpfen als Männer.

Ich habe kürzlich gelesen, das es Untersuchungen gibt, die bestätigen, dass bei Trennungen zu 80% Frauen die Aktiven sind!

In unserer heutigen Gesellschaft stärken Frauen zunehmend ihre männlichen Anteile wie Mut und Führungsfähigkeiten. Und die Männer werden immer ängstlicher und passiver. Das lässt viele Frauen zunehmend verhärten und viele Männer verweichlichen.

Durch meine Idee, eine Männergruppe ins Leben zu rufen, ist dieses Thema natürlich für mich dauerpräsent.

In Gesprächen mit Männern und Frauen wird mir in der letzten Zeit immer wieder bestätigt, wie sehr die beiden Geschlechter das wahre Fühlen der eigenen Identität vom jeweils anderen Geschlecht vermissen:

Männer wünschen sich, dass Frauen immer mehr zu ihrer Weiblichkeit kommen
und diese zulassen.

Frauen wünschen sich, das Männer sich wieder ihrer Identität als Mann bewusst werden
und das dann auch kraftvoll leben können.

Gestern hatte ich ein langes, interessantes Gespräch mit einer Frau, die sich seit vielen Jahren mit Kung Fu auseinandersetzt. Eine Aussage von ihr war:" Ich möchte weicher werden".
Eine andere Aussage: "Wenn ich mit einem Mann in ein Restaurant gehe, dann möchte ich nicht hören: wo möchtest Du am liebsten sitzen? Dann will ich, dass der Mann die Initiative ergreift und entscheidet."

Das hört sich vielleicht banal an aber viele Frauen können dieses passive Verhalten von Männern bestätigen und das führt letzlich dazu, dass Frauen die Führungsrolle übernehmen.

Diese nicht gelebten Identitäten haben viele negative Konsequenzen:
Partnerschaften werden schwierig, Männer werden zu Problemfällen, Kinder wachsen in einer Frauenumgebung ohne Väter auf usw.

Männer brauchen eine neue, positive Sichtweise für den Krieger.

Die Formel: Krieger = Soldat = Mörder ist nicht mehr zeitgemäß!

Freitag, 24. August 2012

Den Geist nach Hause bringen

In der Stille und Ruhe der Meditation bekommen wir einen Einblick in unsere tiefe, innere Natur. Ich bemerke immer wieder, das wir unseren Geist ja kaum länger als ein paar Augenblicke stillhalten können. Dann sucht er schon wieder nach Zerstreuung.

Erst in der Stille können wir wirklich bemerken, was unser Geist die ganze Zeit mit uns macht. Wenn wir still sitzen und uns auch in keiner Weise bewegen – also wirklich bewegungslos dasitzen – ist es uns möglich, frei von Ablenkungen jeglicher Art, ein Gefühl für diesen unruhigen, stets auf Wanderschaft befindlichen Geist zu bekommen.

Meditation bedeutet, den Geist heimbringen und das können wir durch Achtsamkeit erreichen.
In der Konzentration sammeln wir die verschiedenen Aspekte unseres Seins und wir kommen mit der Zeit immer mehr in einen Zustand von "ruhigem Verweilen".

Durch die Praxis der Achtsamkeit lösen wir langsam unsere Negativität unsere Aggressionen, unseren Schmerz, unser Leid und unsere Frustration auf. Wenn wir diese Emotionen nicht unterdrücken, sondern ihnen mit Akzeptanz und Großzügigkeit begegnen, schaffen wir in uns die Grundlage ein besseres Verständnis für uns selbst zu entwickeln.

Wenn wir offen und achtsam bleiben, beginnen wir, uns mit uns selbst wohler zu fühlen. Und daraus ergibt sich dann wieder eine Entspannung und eine tiefe Gelassenheit den Dingen gegenüber.

Ein gutes Bild für meine eigene emotionsgeladene und von ständigen Gedanken überflutete Persönlichkeit ist in meiner Vorstellung wie ein Stück Butter, das in der Sonne liegt. Wenn ich mich verhärtet fühle, dann lasse ich diesen Zustand im Sonnenlicht der Meditation sich auflösen und dahinschmelzen.

Einfach dasitzen – still – der Körper bewegt sich nicht – schweigend – die Gedanken und Emotionen, was immer auch erscheint, kommen und gehen lassen, ohne an irgendwas festzuhalten.
Für mein Gefühl ist die Meditation am besten, wenn ich mich offen und frei setzen kann und den Geist fließen lassen kann, ohne ihn anhalten zu wollen. Ein weit verbreitetes Missverständnis in bezug auf Meditation ist ja, dass angenommen wird, man müsse alle Gedanken aus seinem Bewusstsein verbannen und wenn das nicht gelingt, war es keine gute Meditation.
Das ist natürlich nicht so, denn wir können unseren Gedankenfluss nicht einfach so stoppen. Entscheidend ist eher, wie wir damit umgehen.

Wenn ich mir die inneren Umstände schaffen kann gelingt Meditation mühelos. Und das bedeutet, das ich mich in einer geistigen Atmosphäre von Offenheit, Humor und Großzügigkeit befinde – dann ist das mühelose meditieren einfach da.

Ich sitze einfach still da und zweifle nicht, ob ich jetzt den richtigen Geisteszustand erreicht habe, sondern vertraue einfach in mich. Ich erlaube einfach meinem Geist zu ruhen und bringe ihn heim und entspanne mich, denn es gibt nichts zu tun. Endlich einmal nichts tun . . .

Donnerstag, 23. August 2012

Das therapeutische Arbeiten mit Zielen

In Gesprächen über meine therapeutische Arbeit mit der lösungsorientierten Kurztherapie stelle ich manchmal fest, dass meine Art, sofort mit Zielen zu arbeiten für manche Menschen ungewohnt ist. Es ist häufig eher so, dass wir daran gewöhnt sind, uns um unsere Problem zu kümmern. Wir fragen uns wo sie herkommen, wie sie entstanden sind, warum wir sie nicht loswerden, wer daran die Schuld trägt und es lassen sich noch eine Menge anderer Fragen mit diesem Thema stellen.

Nur: haben wir jemals Antworten auf unsere Fragen gefunden und wenn ja, haben wir dadurch Heilung erfahren?

In der 1. Generation, der Psychoanalyse war die Frage leitend:
Was ist die Ursache des Problems?

Die 2. Generation, um 1950, interessierte sich für die Frage:
Was hält das Problem aufrecht?

Und die 3. Generation, die in den letzten Jahrzehnten entstanden ist orientieren sich an:
Wie konstruieren wir Lösungen?

Ich arbeite mit Zielen und professionelle Unterstützung besteht darin, sich diese Zielformulierungen genauer anzusehen. Im Ziel steckt so etwas wie eine Lösungsstrategie.

Die übliche Ausgangssituation in der Therapie ist, dass jemand Probleme hat und deshalb therapeutische Hilfe sucht. Er wird über seine Probleme sprechen. Der Therapeut möchte den Klienten unterstützen, seine Probleme zu lösen und fängt an sich mit diesen Problemen zu befassen. Er versucht  die Ursachen der Probleme herauszufinden und daraus Lösungsansätze abzuleiten.

Das kann dann so aussehen:
Der Klient ist in einen Strudel von Problemen geraten. Manche dieser Probleme sind tatsächliche Schwierigkeiten, wie Streit in seiner Beziehung, Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Andere Probleme entstehen in seinem Kopf und Bauch durch die Art, wie er seine Situation erlebt und über sie und sich selbst denkt.
Wenn ich nun als Therapeut mit ihm in diesen Strudel hineingehe, ist nicht sicher, ob die Situation des Klienten besser oder schlimmer wird. Denn vielleicht entdecke ich noch weitere und tiefer gehende Probleme. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich als Therapeut selbst mit in den Strudel der Probleme hineingezogen werde. In meiner Arbeit mit der Lösungsorientierten Therapie gehe ich anders vor. Meine Arbeit hat nicht die Absicht, die Probleme des Klienten zu lösen, denn die sind ja schon passiert. Meine Arbeit sorgt dafür, dass der Klient in die Lage kommt, im Hier und Jetzt und auch in  der Zukunft Lösungen zu kreieren, statt sich immer wieder neue Probleme zu schaffen.

Durch das lösungsorientierte Arbeiten findet in der problematischen Lebenssituation des Klienten eine Neuorientierung statt. Es ist so als ob ein Schiff, das bisher von Wind und Wellen herumgeworfen wurde, Kurs nimmt und aus dem Unwettergebiet steuert.

Die Philosophie der Lösungsorientierten Kurztherapie ist:
Wir lösen keine Probleme, wie konstruieren Lösungen!

Und wir können, wenn wir mit dieser Methode arbeiten auch in schwierigen und komplexen Situationen Lösungen auf den Weg bringen, die zufriedenstellend sind und sich über lange Zeiträume bewähren.
Dieses Verständnis von Psychotherapie ist hierzulande für die Mehrzahl der Therapeuten, Klienten und Wissenschaftler immer noch neu.
Ich denke, es ist wichtig sich klarzumachen, dass es genau genommen gar nicht möglich ist, Probleme zu lösen!
Warum? Das, was wir heute als Problem erleben, haben wir uns in einer vergangenen Zeit geschaffen.
Es ist also das Ergebnis, das Produkt früheren (meist inneren) Verhaltens. Größe und Stabilität eines Problems entstehen dadurch, das man sich mit unbewusster Konsequenz nach alten problemerzeugenden Rezepten verhält. Um ein Problem wirklich zu lösen, müssten wir in die Vergangenheit zurückgehen können um dort anders zu denken und handeln. Das ist nicht möglich.
Aber wir können JETZT die Rezepte unseres Verhaltens ändern. Und wenn wir gut beraten sind, dann sollten wir darauf unsere Energie konzentrieren!

Wir können HEUTE lernen, uns im HIER und JETZT innerlich und äußerlich so zu verhalten, dass künftig Lösungen statt Probleme entstehen. 

Das ist keine Frage unterschiedlicher Auffassungen über Therapie. So funktioniert gelingendes Leben und so funktioniert  Therapie. Entweder wir schaffen uns Lösungen oder Probleme.
Menschen, die gut mit sich und ihrem Leben klarkommen, hatten meist das Glück, schon in ihrer Kindheit Verarbeitungs- und Verhaltensmuster gelernt und erprobt zu haben, die erwünschte Ergebnisse erzielen. Weniger Privilegierte können das heute nachholen.

Dienstag, 21. August 2012

Die aufrechte Haltung

In der Arbeit mit Klienten konnte ich schon öfter beobachten, wie sich die äußere Haltung veränderte, wenn sich im Inneren etwas veränderte. Ich habe das für mich umgedreht und zuerst die äußere Haltung verändert. Und was sich dann feststellen lässt ist, das sich das Innen automatisch anpasst. Es lässt sich auch so ausdrücken:


Donnerstag, 16. August 2012

Die Baummeditation

Heute habe ich mich wieder an die Baummeditation erinnert und deshalb stelle ich sie hier auch vor:


Freitag, 10. August 2012

Was schützt uns vor Krisen?


Es wäre zu schön, wenn es ein Rezept gäbe, das uns dauerhaft vor Krisen schützte.
Aber wie könnte das aussehen?

"Kaufe dieses Buch"
"Buche diesen Kurs"
"Schließe dich unserer Gemeinschaft an"
"Folge dieser Methode"

Tief greifende Veränderungen berühren immer die Ebene des Seins.

Auf dieser Ebene werden wir selbst zu unserem Ratgeber, zu unserem Lehrer. Natürlich brauchen wir auch immer noch Ratschläge und Anregungen von außen und sollten uns nicht dahingehend überschätzen, dass wir immer alle unsere Krisen allein bewältigen könnten.
Dennoch haben wir natürlich alle Ressourcen schon in uns, wir haben alles, was wir brauchen um auch in schwierigen Zeiten zu bestehen.
Aber manchmal müssen wir eben diese Ressourcen auch mit der Hilfe anderer entdecken.
Dann sind wir aber wieder auch gefragt, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen.

Das kann uns manchmal Angst machen, ich finde es aber auch eine beglückende Tatsache.

Wir haben die Dinge für unser Leben in unserer Hand, wir müssen uns nicht den Dingen einfach so ergeben. Obwohl das auch manchmal eine Möglichkeit ist, mit schwierigen Situationen umzugehen.

Es kann sehr befreiend sein, sich in eine demütige Haltung zu begeben. Damit meine ich nicht nur eine innere Haltung sondern auch den körperlichen Ausdruck.

Sich vor der Situation zu verneigen – und das in verschiedenen Stufen der Tiefe – entlastet.

Die tiefste Stufe nach meinem Gefühl ist die, flach mit dem Bauch auf dem Boden liegend und visualisierend noch ein Stück in den Boden hinein sinken.

Die Frage, die sich uns stellt, wenn wir uns mit Krisen auseinandersetzen: "Was ist die Seins-Ebene? Wie komme ich an sie heran?"
Dabei sehen wir meistens nicht, das wir schon mitten im "Sein" sind.
Es ist keine Frage des Könnens oder Nicht-Könnens. Der Unterschied liegt einfach in der Wahrnehmung, in unserer Sichtweise.

Meine eigene Erfahrung ist: Wenn ich entspannt, spielerisch, neugierig und ohne Leistungsdruck meine alten Denkweisen erforsche und neue ausprobiere und die Bereitschaft habe meinen Blickwinkel zu erweitern und mich für neue Erfahrungen zu öffnen, habe ich die besten Voraussetzungen, das mir das auch gelingt.

Ich bin sicher, das wir ein intuitives Wissen haben, das uns weiterbringt. Aber ich kenne auch Impulse, die uns in die Irre führen. Deshalb ist es wichtig herauszufinden, wie wir das eine von dem anderen unterscheiden können.
Und ich halte es für ebenso wichtig, das wir um Umgang mit anderen darauf achten, was ihnen und uns guttut und was nicht. Das ist dann wirklich gelebtes Mitgefühl und unterscheidet sich deutlich von esoterischen Phrasen, die sich zwar schön anhören – aber es muss auch gelebt sein.

Das diese grundsätzlichen Gedanken viel mit buddhistischen Konfliktlösungen zu tun haben, liegt einfach daran, das meine persönlichen Erfahrungen damit so vielversprechend waren und auch immer noch sind.

Als ich vor 30 Jahren anfing mich mit der buddhistischen Philosophie zu beschäftigen – für andere ist es mehr eine Religion – waren für mich die undogmatischen, freiheitlichen Gedanken entscheidend. Das hat sich für mich nicht verändert. Und es hat dann mehr als 25 Jahre gedauert, bis mir klar wurde, dass es gut und wichtig ist, sich grundsätzlich ernsthaft damit auseinanderzusetzen und nicht erst dann, wenn die nächste Krise schon wieder im Anmarsch ist. Dann sind wir mit der Zeit so gefestigt, um auch in schwierigen Zeiten Lösungen zu finden, oder auch die Bereitschaft entwickeln können, uns helfen zu lassen, ohne das wir das Gefühl haben, wir müssten uns dabei dann ganz aufgeben.

Für mich bedeutet diese geistige Grundhaltung Achtsamkeit. Auch ein Begriff, der mittlerweile im falschen Kontext überstrapaziert ist.
Ich empfinde Achtsamkeit nicht immer leicht zu leben – dennoch lohnt es sich, dran zu bleiben. Und dann wird es leichter!

Mit Achtsamkeit oder Gewahrsein ist gemeint, dass wir uns zu jeder Zeit unserer augenblicklichen Gedanken und Gefühle klar bewusst sind.

Wenn uns das gelingt, können wir innere Vorgänge in ihrem Entstehen und Vergehen deutlich wahrnehmen. Damit können wir verhindern, das der Automatismus des Wertens, Interpretierens, Reagierens einsetzt.
Dann können wir mit den Dingen angemessen und konstruktiv umgehen.

Wenn wir mal ehrlich überlegen, wie groß unser Anteil der Gedanken ist, der sich mit Vergangenheit und Zukunft beschäftigt, kommen wir vielleicht auf über 95%. Das kann jeder leicht für sich selbst überprüfen. Und das muss man sich ja mal richtig klar machen!
Wir sind nur zu einem verschwindend kleinen Anteil mit unserer Aufmerksamkeit und geistigen Präsenz in der Gegenwart, im Hier und Jetzt!

Ohne das jetzt bewerten zu wollen, geht es einfach mal darum, diese Tatsache so zur Kenntnis zu nehmen. Wenn wir den gegenwärtigen Moment bewusst wahrnehmen können, müssen wir nicht immer nur die gleichen Reaktionsmuster reflexartig abrufen.

Dazu habe ich heute ein Gedicht gelesen, das diese Situation genau umschreibt:


Donnerstag, 9. August 2012

Sich den Gefühlen und Emotionen stellen

Heute habe ich wieder einmal bei Jack Kornfield, dem bedeutenden Meditationslehrer nachgelesen:



Sonntag, 5. August 2012

Dämonen füttern

Ich komme grade aus dem Tibethaus in Frankfurt.
Das Tibethaus ist ein tibetisches Kulturinstitut, das regional, überregional und international tätig ist. Es ist das einzige seiner Art in Deutschland und steht in der Tradition der Tibethäuser in New Delhi und New York.
Dort werden Veranstaltungen in 5 Bereichen angeboten:
Buddhismus, Persönlichkeit und Gesellschaft, Kunst und Kultur, Heilkunde, Wissenschaft.

An diesem Wochenende, Freitag bis Sonntag, durfte ich Teilnehmer des Seminars: "Der fünf Schritte Prozess zum Nähren der eigenen Dämonen" sein, unter der Leitung von Minka Hauschild.



In diesem Seminar wurde uns eine alte Übungstradition aus dem tibetischen Buddhismus vermittelt, die von Tsültrim Allione in eine leicht zugängliche, moderne Form gebracht wurde, ohne sie dabei in ihrem Wesen zu verfälschen oder in ihrer Kraft zu beeinträchtigen.
Minka Hauschild wurde von Tsültrim Allione autorisiert, diese Methode zu lehren. 

An dieser Stelle möchte ich Dir, Minka, noch einmal von ganzem Herzen danken, für Deine klare und liebevolle Art, mit der Du uns beim "Füttern der Dämonen" in diesen drei Tagen begleitet hast und die sich direkt in unseren Herzen entfaltet hat. Ich weiss, das Dich mein Dank auf die eine oder andere Weise erreichen wird:))

Was wir in diesem Zusammenhang mit Dämonen meinen sind Verhaltensweisen, die wir alle von uns selbst kennen. Es sind die Dämonen der Wut, des Selbsthasses, der Verletztheit, der Sehnsucht oder des Verlustes.
Aber auch der Zwangsvorstellungen, der Ängste, chronische Krankheiten, Depressionen, Sorgen und Suchtverhalten.

Nach westlicher Vorstellung ist es sicherlich absurd, diese Dämonen auch noch zu füttern, statt das zu bekämpfen, was uns bedrängt. Dennoch habe ich selbst die Erfahrung machen dürfen, welch effektiver Weg das füttern der Dämonen ist.

Diese Praxis wurde zum ersten Mal von der buddhistischen Lehrerin Machig Labdrön (1055–1145) formuliert.
Diese spirituelle Übung nannte sie CHÖD, was "durchschneiden" bedeutet. Wir durchschneiden die alten Muster.
Es geht bei dieser Methode darum, sich mit dem anzufreunden, wovon wir uns am meisten abwenden oder was wir am meisten fürchten.
Es werden keine Kenntnisse des Buddhismus vorausgesetzt. Wir können lernen, das wir nicht mehr kämpfen müssen. Wir können damit aufhören, unsere Ressourcen zu schwächen und uns in der Situation entspannen.
Unsere Dämonen sind keine Gestalten aus dem Tibet des 11. Jahrhunderts. Sie sind das, was uns im Kopf herumgeht, die Probleme, die wir alle in unserem Leben haben und die uns blockieren und daran hindern, in Freiheit und Leichtigkeit zu leben.
Wer sich für Details dieser Methode interessiert, dem kann ich das Buch von Tsültrim Allione empfehlen. Dort ist die Praxis genau beschrieben. 
In jedem Fall waren diese drei intensiven Tage für mich der Anfang, mich ausführlich mit dieser hochwirksamen Praxis auseinander zu setzen, was für mich das praktische Üben mit dieser Methode bedeutet.

Eine für mich ganz wichtige Aussage aus diese Tagen ist für mich ganz bewusst im Herzen geblieben: "Die großen Dämonen werden immer größer, wenn wir sie nicht wirklich anschauen. Es ist sehr viel bedrückender, wenn wir nicht den Mut haben sie kennenzulernen."

Ich möchte Euch an dieser Stelle ermutigen, dem Dämon oder wie Ihr es immer nennen wollt, ins Auge zu schauen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, das der Schrecken nachlässt, wenn wir den Mut aufbringen, mit Liebe und Respekt anzuerkennen, was sich uns oft in beängstigender Weise zeigt.

Angst kann uns ganz plötzlich aus dem Nichts überfallen und "zuschlagen". Die Fütterung der Angstdämonen ist aber sehr effektiv und indem wir ihnen eine Form geben, die ihren zugrunde liegenden Bedürfnissen identifizieren und diese Bedürfnisse befriedigen, können wir uns von hartnäckigen Phobien und Ängsten befreien.

Eine weitere für mich bedeutende Erkenntnis war, dass es bei der Praxis des Dämonen füttern durchaus Parallelen gibt zur klassischen systemischen therapeutischen Arbeit und ebenso auch zur Aufstellungsarbeit nach Hellinger.





Donnerstag, 2. August 2012

Wahrhaftigkeit

Wenn wir uns bemühen, Wahrhaftigkeit in unser Leben zu integrieren, dann sollten wir uns erst einmal darüber klar werden, was Wahrhaftigkeit im eigentlichen Sinn bedeutet.
Für mich bedeutet Wahrhaftigkeit mehr als diesen Begriff schlicht mit "Wahrheit" zu übersetzen.
Ich habe, als ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, die folgende Definition gefunden:





Sonntag, 29. Juli 2012

Selbstliebe…


Das folgende Gedicht hat Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag (am 16. April 1959) geschrieben. Fast 50 Jahre her und doch immer noch aktuell… 
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich , das nennt man
“Authentisch-Sein”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt,
ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif,
noch der Mensch dazu bereit war,
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß, das nennt man
“Selbstachtung”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man
“Reife”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist
– von da konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, das nennt sich
“Selbstachtung”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört,
weiter grandiose Projekte
für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das,
was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe
und mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise
und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
“Ehrlichkeit”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das “gesunden Egoismus”,
aber heute weiß ich, das ist “Selbstliebe”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt,
das nennt man “Einfach-Sein”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
da erkannte ich,
dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich heute
“Herzensweisheit”.
Wir brauchen uns nicht weiter
vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen
mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen
manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich,
das ist das Leben!
Was ist Dein Leben?! Was kannst Du heute tun, um diese Selbstliebe noch mehr in Dein Leben zu bringen?!

Samstag, 28. Juli 2012

Was ist ZEN?

Einige meiner Post sind vom Gedanken des ZEN getragen. Deshalb möchte ich hier auch eine "Erläuterung" posten, was ZEN ist.







Mittwoch, 25. Juli 2012

Die Angst

Auch wenn die Überschrift uns das sagt, wovor wir gerne die Augen verschließen, möchte ich dennoch hier eine kleine Geschichte veröffentlichen, die ich heute morgen gelesen habe.



Sonntag, 22. Juli 2012

Gedanken

Da hab ich heute morgen in einem Buch von Jack Kornfield das hier gelesen:

Wenn Du nach einer schlimmen Nachricht still sitzen bleiben kannst,
wenn Du bei finanziellen Verlusten total ruhig bleibst,
wenn Du kein bisschen neidisch auf die tollen Urlaubsreisen bist, die Deine Nachbarn ständig unternehmen,
wenn Du immer vergnügt isst, was auf den Teller kommt,
wenn Du nach einem anstrengenden Tag ohne einen Tropfen Alkohol oder ohne eine Tablette einschlafen kannst,
und wenn Du immer zufrieden sein kannst, wo Du auch bist – 
dann bist Du wahrscheinlich ein Hund.


Ich wünsche Euch einen schönen Tag!

Montag, 16. Juli 2012

FRIEDEN . . .

. . . erfordert, unsere Illusionen
von Kontrolle aufzugeben. 
Wir können andere lieben und für sie sorgen. 
Aber wir können unsere Kinder,
Geliebten, Familienangehörigen oder
Freunde nicht besitzen.
Wir können ihnen beistehen, für sie beten
und ihnen Gutes wünschen.
Doch am Ende hängt ihr Glück und ihr Leid
von ihren Gedanken und Handlungen ab,
nicht von unseren Wünschen.

Jack Kornfield  
(aus "The Art of Forgiveness, Lovingkindness and Peace")  

Liebe

Wann empfinden wir unsere Beziehungen als reich? Meist in jenen Momenten, in denen wir ganz wir selbst sein können – mit allen Facetten unserer Persönlichkeit.

Wonach suchen wir in der Liebe? Und was genau brauchen wir, um eine erfüllte Beziehung zu leben? Wir wollen geliebt und respektiert werden, wir wünschen uns, dass der andere unser tiefstes Inneres erkennt. Nähe, Vertrauen und Sicherheit schaffen die Basis einer solchen Beziehung – einer Partnerschaft, in der wir ganz wir selbst sein können, in der wir nicht das Gefühl haben, irgendwie netter, umgänglicher oder einfacher sein zu müssen, auch nicht besser oder schöner. Weil wir für all das geliebt werden, was wir wirklich sind.

Die Frage ist nur, wie erreichen wir diesen Zustand? Entscheidend ist, was wir mit unserem Partner gemeinsam haben – und was als Gegengewicht dient zu jenen Aspekten unseres Lebens, in denen wir eben nicht übereinstimmen.

Denn erst wenn wir uns vollkommen auf unseren Partner einlassen, überlegen wir nicht länger, ob sich eventuell in naher Zukunft eine bessere Gelegenheit bietet – oder ob wir womöglich etwas verpassen. Automatisch nimmt dieses Einlassen eine Menge Druck weg. Wir hetzen nicht mehr von einem Beziehungs-Höhepunkt zum nächsten und und unterliegen auch nicht dem Irrtum, dass wir ein bestimmtes Liebesprogramm absolvieren müssten.

Stattdessen fühlen wir uns einfach nur wohl. Mit uns selbst. Und mit unserem Partner. Wir lassen uns ein und dadurch verschwinden die Schranken, Nähe entsteht. Und zwar eine Nähe, die wahrhaftig ist, weil sie keinen Schmerz und keine Enttäuschung kennt, weil sie weder urteilt noch Erwartungen hat. Eine Nähe, die uns in jenen Zustand versetzt, in dem wir Liebe überhaupt erst empfinden können.

"Die Liebe", steht im 1. Korintherbrief im Neuen Testament, "ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen . . ."
Eine wunderbare Aussage, die genau dem Gefühl entspricht, das wir haben, wenn wir tatsächlich ganz wir selbst sein können mit unserem Partner. Doch das muss auch für den anderen zutreffen: Auch unser Partner soll er selbst sein können in unserer Anwesenheit. Das erreichen wir nur, wenn wir ihm mit Aufmerksamkeit und Geduld begegnen, wenn wir nicht versuchen, ihm unsere Meinung aufzuzwingen, und uns wirklich Zeit nehmen, um zu erfahren, was ihn bewegt und warum. Der Psychologe Erich Fromm ging sogar soweit, die Liebe zu beschreiben als eine Form der Kunst, die der Pflege und steter Übung bedarf und die wir nur meistern können, wenn wir unaufhörlich an uns selbst arbeiten – ohne zu versuchen, die Ecken und Kanten unseres Partners abzuschleifen.

Der indische Mystiker Eknath Easwaran bringt es so auf den Punkt: "Beziehungen zerfallen nicht, weil einer der Partner 'schlecht' ist, sondern einfach, weil wir Analphabeten auf dem Gebiet der Liebe sind".
Eknath Easwaran
Also sollten wir nicht mit unseren Partner ein wenig üben, um unsere Liebesfähigkeit zu verbessern? Sicherlich! Und: Wir können auch allein damit anfangen – und zwar sofort!

Acht Wege, um die verborgenen Reichtümer der Liebe zu entdecken:


1. Den Ideen freien Raum lassen
Nichts muss auf eine bestimmte Art erledigt werden, nur weil das immer so war, und auch wir und unser Partner müssen keine Kriterien erfüllen, nur weil das vielleicht den Konventionen entspricht.
Schon ein so simpler Satz wie: "Ich weiß es nicht" schenkt einer Beziehung ungeahnte Freiräume. Weil da plötzlich ganz viel Platz ist zum Experimentieren, Spielen, Ausprobieren. Es gibt keine Grenzen mehr, nur noch Ideen, die für die ganz eigene Liebe geboren werden.

2. Muster durchbrechen
Kleinigkeiten haben die unangenehme Eigenschaft, sich zu summieren, wenn wir es zulassen. Am Ende bringt das nichts außer einem dicken Minus auf unserem Beziehungskonto – und einem nagenden Gefühl der Unzufriedenheit, das meist jeder Grundlage entbehrt. Also: Kleinere Ärgernisse besser abschreiben! 
Der erste und entscheidende Schritt besteht darin, das man bei einem Konflikt einfach mal . . . nichts tut.
Wir geben keine schnippischen Antworten und wehren uns nicht gegen die Situation.  Wir halten stattdessen inne – akzeptieren unsere eigenen Gefühle, aber auch die unseres Partners. Wir fragen uns: "Was empfinde ich gerade – und in welchem Teil meines Körpers empfinde ich es?"
Und wir  können feststellen: Diese paar Augenblicke können alles wieder ins Lot bringen – ohne dass sich Wut unnötig aufstaut. Wenn wir es wirklich mit einem ehrlichen Herzen versuchen.

3. Sich öffnen für die Liebe
Indem wir uns fragen, wie wir unseren Partner mehr lieben können, fragen wir uns zugleich, wie wir uns der Liebe, die uns der Partner geben möchte, mehr öffnen können. Die spirituelle Lehrerin Marianne Williamson hat einen wunderbaren Tipp: "Es ist nicht unsere Aufgabe, nach Liebe zu suchen. Stattdessen sollten wir uns daran machen, all die Mauern zu finden, die wir in uns selbst errichtet haben. Die Liebe wartet auf ein Willkommenszeichen, nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt."

4. Zeit für sich selbst
Es ist unermesslich wichtig, dass wir uns regelmäßig Zeit für uns selbst nehmen. Zeit, für die Dinge, die uns besonders am Herzen liegen. Eine Beziehung hat viel größere Chancen, wenn wir wissen, was uns guttut, und wir diese Zufriedenheit auch empfinden wenn wir allein sind. So werden wir nicht der Versuchung erliegen, von unserem Partner zu erwarten, dass er uns glücklich macht – eine Erwartung, die er ohnehin nicht erfüllen kann!

5. Lektionen im Geben
Vielleicht glauben wir, von unserem Partner nicht das zu bekommen, was wir verdienen.
Dann können wir versuchen, genau diesen Gedanken einmal umzudrehen –  und geben unserem Partner genau das, was wir selbst vermissen. Liebe, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Anerkennung, Berührung . . . Durch diese Haltung wird alles, was wir uns selbst wünschen, zu uns zurückkommen.
Es ist die erste Lektion im Geben und zunächst mag sie überzogen erscheinen, tatsächlich aber führt sie dazu, das wir uns öffnen und empfänglicher werden für Aufmerksamkeiten, die uns zuvor entgangen sind.
Franz von Assisi sagte einmal: "Ein Mensch mit gütigem, hoffenden Herzen fliegt, läuft und  freut sich, er ist frei . . . Weil er geben kann, empfängt er."

6. Verantwortung für das eigene Glück
Es ist essentiell, dass wir zu jeder Zeit die Verantwortung für unser Glück übernehmen und diese Verantwortung nicht unserem Partner zuschieben. Wenn wir uns das bewusst machen, können viele Konflikte gar nicht erst entstehen. Wenn es kritisch wird – bleiben wir einfach "bei uns selbst". Es besteht gar kein Grund, sich auf das Verhalten unseres Partners zu fokussieren, wir müssen auch nichts analysieren oder kritisieren. Konzentrieren wir uns stattdessen auf unser eigenes Inneres – auf unsere Ängste, unsere Bedürfnisse, unsere Emotionen – in diesem Moment.
Wie der Paartherapeut Harvill Hendrix sagt: "Es braucht zwei Menschen für eine schlechte Beziehung, aber nur einen Menschen, um sie wieder in Ordnung zu bringen."

7. Vorurteile? Gibt es nicht
Wir können ein Spiel spielen: Wir suchen uns einfach mal bestimmte Tage heraus, an denen wir uns bewusst vornehmen, nicht zu urteilen – weder über uns selbst noch über unseren Partner. Und: Widerstehen wir dem Drang, an diesen Tagen Recht zu haben!
Durch dieses simple Nicht-Urteilen nehmen wir praktisch eine Auszeit von unserem Ego – und das ist eine wahre Wohltat, denn das Ego ist oft darauf programmiert, alles und jeden zurückzustutzen. Aber es ist gar nicht notwendig, ständig jede Kleinigkeit auszudiskutieren oder sie auch nur zu erwähnen. Manchmal lohnt es sich nicht einmal, einen Gedanken an sie zu verschwenden. Das bedeutet nicht, dass wir bestimmte Dinge verdrängen oder ausblenden sollen – sondern nur, dass wir ganz einfach den Moment selbst leben. Und das ist ganz wundervoll.

8. Das Göttliche im anderen
"Namasté" lautet die Begrüßung in Indien und Nepal – ein Ausdruck, mit dem das Göttliche im anderen begrüßt werden soll. Wir können die Bedeutung dieses Rituals in ähnlicher Form auch für uns annehmen, indem wir das Höchste und Schönste in unserem Partner anerkennen, jedes Mal, wenn wir ihm gegenübertreten. Dazu müssen wir keine großen Worte sprechen, aber eine Wahrhaftigkeit in unserem Herzen tragen: Gemeinsam bilden wir eine Einheit, etwas Einmaliges, Wunderbares, das nicht perfekt ist, aber dennoch vollkommen.

Sonntag, 15. Juli 2012

Das Wesentliche, um leicht und unbeschwert zu leben


“Was auch immer der jetzige Moment beinhaltet, akzeptiere es, als hättest Du es gewählt.” – Eckhart Tolle

“Whatever the present moment contains, accept it as if you had chosen it.” – Eckhart Tolle

Denke über das, was passiert weder gut noch schlecht. Hör´ auf zu urteilen und hör´ auf etwas zu erwarten.

Das ist eine klitzekleine Veränderung – alles, was Du zu tun hast, ist zu sagen, ”Das war nicht gut oder schlecht, es ist einfach passiert, es existiert einfach.” Das ist nicht viel, aber es braucht Übung und erstaunlicherweise kann es Dich auch umhauen.

Warum? Weil Du mit dieser kleinen Veränderung nicht länger hochgeschaukelt oder runtergezogen wirst, abhängig davon, ob Dir gute oder schlechte Dinge widerfahren oder ob die Leute (und ihre Taten) gut oder schlecht sind. Du wirst lernen Dinge zu akzeptieren, wie sie sind und Dich in dieser Umgebung achtsam zu bewegen.

Du wirst nicht länger erwarten, dass gute Dinge (oder schlechte Dinge) passieren, sondern Du wirst die Dinge so (an-)nehmen, wie sie kommen und mit dem, was auch immer kommt, zufrieden sein. Das bedeutet, Du wirst nicht mehr enttäuscht oder unglücklich sein.

“Wenn Menschen manche Dinge als schön ansehen,
werden andere Dinge hässlich.
Wenn Menschen manche Dinge als gut ansehen,
werden andere Dinge schlecht.”
– Lao Tzu

“When people see some things as beautiful,
other things become ugly.
When people see some things as good,
other things become bad.”
– Lao Tzu

Eine kleine Übung
Denke an etwas Gutes, das Du kürzlich erlebt hast und wie es Deine Denkweise beeinflusst hat. Jetzt denke an etwas Schlechtes, das passiert ist, und was es mit Deiner Denkweise gemacht hat.
Und dann stell´ Dir vor, dass kein Ereignis gut und kein Ereignis schlecht war. Sie passierten einfach, sie existierten.
Wie verändert diese Erkenntnis die Art und Weise, wie Du Dich nach solchen Ereignissen fühlst?
Wie verändert dies Dein Glücksgefühl, Deine Stimmung? Wie verändert dies die Art Deiner Reaktion?
Wenn Du aufhörst, Dinge als gut oder schlecht zu verurteilen, bist Du nicht länger durch die Emotionen dieses Urteils belastet und Du kannst leichter und freier leben.

Nichts ist gut oder schlecht
Hamlet sagte, “An sich ist nichts gut oder schlecht; unser Denken macht es erst dazu.” Er hatte Recht. Ohne den menschlichen Verstand, passieren die Dinge einfach und sind nicht gut oder schlecht. Erst wenn wir die Filter unseres Urteilsvermögens anwenden, werden sie gut oder schlecht; schön oder hässlich.
Unkraut ist nur Unkraut, wenn wir es nicht mögen. Kinder sind nur ungezogen, wenn wir das, was sie tun nicht mögen. Das Leben nervt nur, wenn Du es als schlecht beurteilst.
Aber was ist mit wirklich schrecklichen Tragödien, wie bei einer Seuche, einem Tsunami? Sind diese mit Sicherheit schlecht? Sicher, durch die Brille betrachtet, mit der wir aufgezogen wurden, um zu bewerten, sind es schreckliches Ereignisse. Aber dann noch einmal, schieb´ das Urteil beiseite und dann … diese Ereignisse sind einfach passiert. Tod und Grausamkeit werden uns möglicherweise immer traurig machen, aber sie sind schon immer passiert und werden weiter passieren, ob wir sie mögen oder hassen.

Es gibt noch andere Tragödien, die passieren, die aber nicht notwendigerweise schlecht sind. Es gibt ohne Zweifel verheerende Verluste, aber im Leben gibt es immer Verluste und Menschen werden immer sterben. Es ist die Art und Weise, wie wir darüber urteilen, was unsere Reaktion bestimmt. Und dies bestimmt, ob wir in der Lage sind, damit in einer gesunden Art und Weise umzugehen.

Große Erwartungen
Der zweite Teil dieser Veränderung ist ebenfalls klein, aber auch genauso wichtig: die Erwartungen fallen lassen. Nicht die Erwartungen zu minimieren, sondern sie zu eliminieren.
Denk´ darüber nach: wenn wir Erwartungen haben und die Dinge nicht so laufen, wie wir es erwarteten (was ziemlich häufig passiert, weil wir keine guten Vorhersager sind), sind wir enttäuscht und frustriert. Es sind unsere Erwartungen, die uns dazu zwingen zu bewerten, ob etwas gut oder schlecht ist.
Wenn Du etwas von einem Freund, einem Kollegen, einem Familienmitglied, Ehepartner erwartest und sie diese Erwartungen nicht erfüllen, dann bist Du über sie verärgert oder enttäuscht. Das verursacht Zorn. Aber was wäre, wenn Du keine Erwartungen hättest – dann würde Ihr Handeln weder gut noch schlecht sein, nur Handeln. Du könntest sie akzeptieren ohne Frustration, Zorn oder Traurigkeit.
Wie wäre es, wenn Du in Urlaub fährst, an einen Ort, an den Du hohe Erwartungen stellst, und es wäre nicht so, wie Du es Dir vorgestellt hast. Du wärst bitter enttäuscht, auch wenn es nicht die Schuld dieses Ortes ist – er ist nur so, wie dieser Ort eben ist. Es sind Deine Erwartungen, die falsch sind.
Das Warum
Aber warum diese Veränderung machen? Warum sollten wir aufhören zu urteilen? Warum sollten wir aufhören etwas zu erwarten?
Weil Bewertungen uns davon abhalten zu verstehen und unser Glück ruinieren können. Wenn wir verurteilen, versuchen wir nicht zu verstehen – wir sind bereits zu einem Ergebnis gelangt. Wenn wir aufhören zu urteilen, erlauben wir uns selbst den Versuch zu machen, zu verstehen. Und dann können wir einen viel klügeren Kurs für unser Handeln einschlagen, da wir auf Grund unseres Verstehens besser informiert sind.
Urteilen macht unglücklich. Und so ist es auch mit den Erwartungen.
Wenn wir das Urteilen hinter uns lassen, können wir im Moment leben – das was kommt als weder gut noch schlecht und einfach als das, was es ist annehmen. Wir können aufhören unser Glück mit unserem Denken zu ruinieren und stattdessen anfangen zu leben.

Das Wie
Also wie beginnen wir mit der Umsetzung? In kleinen Schritten, wie immer.
  1. Erstens, beginne achtsamer zu sein. Beachte während des heutigen Tagesverlaufes, wenn Du (ver-)urteilst. Nimm zur Kenntnis wenn Du Erwartungen hast und wenn diese nicht erfüllt werden. Mit der Zeit wirst Du mehr und mehr wahrnehmen und Dir noch bewusster über diese Art von Gedanken sein.
  2. Als nächstes, halte jedes Mal inne, wenn Du ein Urteil oder eine Erwartung wahrnimmst. Nimm einen Atemzug. Und sage dann zu Dir selbst, “Keine Erwartungen, kein gut oder schlecht.” Wiederhole dies und lasse die Bewertung, das Urteil oder die Erwartung los.
  3. Drittens, versuche die Dinge so zu sehen, wie sie sind und versuche zu verstehen. Sei neugierig darauf, warum Dinge so sind, wie sie sind; warum Menschen so handeln, wie sie handeln. Erforsche sie, fühle Dich ein, versuche dich in die Schuhe Deiner Mitmenschen zu begeben. Betrachte die Landschaft Deines Lebens, so wie sie wirklich ist, ohne die Filter von Bewertungen oder Erwartungen.
  4. Als nächstes, nimm´ was kommt. Erfahre es, im Moment. Reagiere angemessen, ohne überzureagieren, nur weil etwas nicht so ist, wie Du gehofft hast oder wie Du es wolltest. Du kannst das Leben oder andere Menschen nicht steuern, aber Du kannst steuern, wie Du reagierst.
  5. Dann akzeptiere es. Wenn Dinge passieren, verstehe – ohne darüber zu urteilen – warum sie passieren und akzeptiere sie. Akzeptiere die Menschen so wie sie sind. Akzeptiere Dich selbst – ohne Urteil – so, wie Du bist. Das erfordert Übung.
  6. Und schliesslich, sei Dir bewusst, dass der gegenwärtige Moment, so wie er ist, ausserdem noch unendlich viele Möglichkeiten beinhaltet. Und diese Möglichkeiten eröffnen sich, sobald Du die Dinge so siehst, wie sie sind, ohne Urteil oder Erwartungen.