Freitag, 24. August 2012

Den Geist nach Hause bringen

In der Stille und Ruhe der Meditation bekommen wir einen Einblick in unsere tiefe, innere Natur. Ich bemerke immer wieder, das wir unseren Geist ja kaum länger als ein paar Augenblicke stillhalten können. Dann sucht er schon wieder nach Zerstreuung.

Erst in der Stille können wir wirklich bemerken, was unser Geist die ganze Zeit mit uns macht. Wenn wir still sitzen und uns auch in keiner Weise bewegen – also wirklich bewegungslos dasitzen – ist es uns möglich, frei von Ablenkungen jeglicher Art, ein Gefühl für diesen unruhigen, stets auf Wanderschaft befindlichen Geist zu bekommen.

Meditation bedeutet, den Geist heimbringen und das können wir durch Achtsamkeit erreichen.
In der Konzentration sammeln wir die verschiedenen Aspekte unseres Seins und wir kommen mit der Zeit immer mehr in einen Zustand von "ruhigem Verweilen".

Durch die Praxis der Achtsamkeit lösen wir langsam unsere Negativität unsere Aggressionen, unseren Schmerz, unser Leid und unsere Frustration auf. Wenn wir diese Emotionen nicht unterdrücken, sondern ihnen mit Akzeptanz und Großzügigkeit begegnen, schaffen wir in uns die Grundlage ein besseres Verständnis für uns selbst zu entwickeln.

Wenn wir offen und achtsam bleiben, beginnen wir, uns mit uns selbst wohler zu fühlen. Und daraus ergibt sich dann wieder eine Entspannung und eine tiefe Gelassenheit den Dingen gegenüber.

Ein gutes Bild für meine eigene emotionsgeladene und von ständigen Gedanken überflutete Persönlichkeit ist in meiner Vorstellung wie ein Stück Butter, das in der Sonne liegt. Wenn ich mich verhärtet fühle, dann lasse ich diesen Zustand im Sonnenlicht der Meditation sich auflösen und dahinschmelzen.

Einfach dasitzen – still – der Körper bewegt sich nicht – schweigend – die Gedanken und Emotionen, was immer auch erscheint, kommen und gehen lassen, ohne an irgendwas festzuhalten.
Für mein Gefühl ist die Meditation am besten, wenn ich mich offen und frei setzen kann und den Geist fließen lassen kann, ohne ihn anhalten zu wollen. Ein weit verbreitetes Missverständnis in bezug auf Meditation ist ja, dass angenommen wird, man müsse alle Gedanken aus seinem Bewusstsein verbannen und wenn das nicht gelingt, war es keine gute Meditation.
Das ist natürlich nicht so, denn wir können unseren Gedankenfluss nicht einfach so stoppen. Entscheidend ist eher, wie wir damit umgehen.

Wenn ich mir die inneren Umstände schaffen kann gelingt Meditation mühelos. Und das bedeutet, das ich mich in einer geistigen Atmosphäre von Offenheit, Humor und Großzügigkeit befinde – dann ist das mühelose meditieren einfach da.

Ich sitze einfach still da und zweifle nicht, ob ich jetzt den richtigen Geisteszustand erreicht habe, sondern vertraue einfach in mich. Ich erlaube einfach meinem Geist zu ruhen und bringe ihn heim und entspanne mich, denn es gibt nichts zu tun. Endlich einmal nichts tun . . .

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